Geräte für die Erste Hilfe
Feuerwehr Weidenbach
In einigen Fällen kann es durchaus von Nöten sein, dass Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Erste Hilfe Maßnahmen einleiten müssen. Dies kommt bei den Feuerwehren in den letzten Monaten immer häufiger vor und war auch bei uns in Weidenbach schon der Fall. Auch für diese Fälle sind wir ausgebildet und mit medizinischem Equipment ausgestattet, welches Anfang Februar nochmals erweitert wurde.
AED / medizinischer Sauerstoff
Jedes Jahr versterben unzählige Menschen an einem plötzlichen Herztod – ausgelöst unter anderem durch einen Herzinfarkt. Bei dem sogenannten Kammerflimmern erregen sich die Herzmuskelzellen alleine und unabhängig vom eigentlichen Taktgeber – eine geregelte Herzaktivität ist somit nicht mehr möglich. Das Herz steht letztendlich still und flimmert lediglich. In der Folge kann das Herz seiner eigentlichen Funktion, also dem Aufrechterhalten eines Kreislaufes mit einem ausreichenden Blutdruck, nicht mehr nachgehen. Ohne eine rasche Intervention führt das Kammerflimmern innerhalb kurzer Zeit zu irreversiblen Schäden und zum biologischen Tod. Einzige Möglichkeit ein Kammerflimmern zu durchbrechen ist die zeitnahe Defibrillation. In den vergangenen Jahren wurden deshalb vermehrt sogenannte AED (automatisierte externe Defibrillatoren) in öffentlichen Gebäuden in Weidenbach und Triesdorf aufgehängt. (Weidenbach Raiffeisenbank, Triesdorf Infozentrum und in einigen Schulen)
Die Gemeinde Weidenbach hat bereits 2015 einen AED für die Feuerwehr Weidenbach angeschafft. Dieser AED wird primär für die Eigensicherung bei Ausbildungsdiensten und Einsätzen, bei denen primär kein Rettungsmittel vor Ort ist, für Sicherheit sorgen. In ihrer Handhabung sind sie so gestaltet, dass sie selbst unter den extremen emotionalen, physischen als auch psychischen Bedingungen einer Reanimation bedient werden können. Durch eine Sprachausgabe werden alle nötigen Schritte von dem Gerät vorgegeben. Um die Einsatzkräfte sowie Patienten bei lebensbedrohlichen Erkrankungen noch besser helfen zu können nahm die Feuerwehr Weidenbach im Februar 2020 eine Tasche mit medizinischem Sauerstoff in Betrieb. Die Verabreichung von Sauerstoff bringt eine wesentliche Verbesserung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie bei Herz-Lungenwiederbelebung, sowie bei Kohlenmonoxidvergiftungen. Um dies auch richtig anwenden zu können, wurden 20 Feuerwehrkameraden/innen vom Bereitschaftsarzt des BRK Weidenbach Wolfgang Weng in der Handhabung des medizinischen Sauerstoffes sowie die rechtlichen Hintergründe dazu geschult. Somit ist die Feuerwehr Weidenbach für die Erste Hilfe im Notfall noch schlagkräftiger.
Notfallrucksack
Rettungsdienstlich wird die Gemeinde Weidenbach durch die Rettungswache in Bechhofen primär versorgt. Erst wenn von dieser Rettungswache alle Rettungsmittel im Einsatz sind, werden Kräfte aus anderen Rettungswachen alarmiert.
Im Einzelfall kann es also vorkommen, dass Rettungsmittel eine längere Anfahrt zu einer Einsatzstelle im Gemeindegebiet haben. Andererseits wird nicht zu allen Einsatzstichwörtern der Rettungsdienst im ersten Abmarsch alarmiert. Der regelmäßige Übungsdienst, der die aktiven Kameraden teilweise ihre Belastungsgrenzen aufzeigen lässt, findet immer ohne Anwesenheit des Rettungsdienstes statt. Doch was passiert, wenn es in einer dieser Situation zu einem akuten Notfallgeschehen kommt, das erweiterten lebensrettenden Maßnahmen erforderlich macht?
In der Einsatzabteilungen der Feuerwehr wird deshalb turnusmäßig, erweiterte Erste Hilfe geschult, um lebensrettenden Maßnahmen einleiten können. Dazu führen wir auch einen Rettungsrucksack mit, der genau auf die Bedürfnisse der Feuerwehr zugeschnitten und ausgerüstet wurde.
Ein Notfallrucksack umfasst unter anderem folgendes Equipment:
//Beatmungsbeutel
//Pulsoxymeter zum messen der Sauerstoffsättigung im Blut
//Material zum Schienen von Frakturen
//Cervikalstütze (Halskrause)
// Diverse Kompressen und Mullbinden zur Versorgung von Wunden
Zusammen mit dem AED und dem medizinischen Sauerstoff kann die Zeit bis zum Eintreffen des Regelrettungsdienstes also hervorragend überbrückt und Patienten in vielen Erkrankungs- und Verletzungssituationen in einem ersten Schritt behandelt werden.
Auf den Löschgruppen- und dem Mehrzweckfahrzeug werden ferner noch die nach Norm geforderten Feuerwehr-Erste-Hilfe-Kästen mitgeführt, die in ihrer Ausstattung vergleichbar sind, mit denen eines PKW-Verbandskasten.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir nicht im First-Responder-System fahren. Wir haben kein extra Fahrzeug welches nur zu bestimmten Zeiten besetzt ist, sondern wir werden wie bei jedem Feuerwehreinsatz über die Leitstelle alarmiert und müssen vom Feuerwehrhaus den Einsatz übernehmen. Was aber auch nach nur wenigen Minuten der Fall ist, da 2 Kameraden-/innen für den ersten Abmarsch zur Einsatzstelle reichen und nicht auf eine Gruppe gewartet werden muss wie zum Beispiel bei einem Brand- oder Löscheinsatz.
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